Die Idee, in den Südtiroler Landtag zu gehen, kam ganz unverhofft. Als sie gefragt wurde, ob sie kandidieren wolle, lehnte sie zuerst dankend ab. Nach einiger Zeit kam sie zum Entschluss, dass es viel mehr junge Menschen in der Politik braucht, um auch junge Themen und Anliegen anzusprechen. Nachdem ihre Entscheidung zum Kandidieren feststand, wurde sie auch von allen Seiten unterstützt.
In einer Männerdomäne wie der Politik habe sie als Frau oft mit Vorurteilen zu kämpfen, erzählte Jasmin. Frau muss sich häufig doppelt so viel ins Zeug legen und mehr liefern als männliche Kollegen, um dieselbe Anerkennung zu bekommen. Das ist einerseits schade, andererseits für Jasmin aber auch ein Ansporn. Eines ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Ziele ist es, die Zukunft nachhaltig zu gestalten, damit auch zukünftige Generationen einen lebenswerten Lebensraum vorfinden. In diesem Zusammenhang steht die Entwicklung Südtirols als Wirtschafts- und Tourismusstandort. Immer größer, weiter, höher geht nicht. Qualität vor Quantität muss der Anspruch sein. Und die Stärkung der Familienbetriebe, die unser Land auszeichnen. Damit Südtirol weiterhin attraktiv bleibt – für Einheimische und Gäste.
Weiters setzt Jasmin sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für leistbaren Wohnraum ein. Und last but not least: die Jugend. Sie steht bei all ihrem Tun im Mittelpunkt, erzählte sie. Für die Jugend will sie weiterhin an den Rahmenbedingungen für gute Zukunftsperspektiven in Südtirol arbeiten. Außerdem will sie aufzeigen, dass jeder und jede das machen kann, was ihm und ihr gefällt.
Ihren Auftrag nimmt sie sehr ernst; um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, braucht es gutes Zeitmanagement und Unterstützung. In der Pandemie hat sich Vieles verändert; die Herausforderungen sind groß. Jasmin Ladurner wünscht sich, dass wir in Zukunft in jeglicher Hinsicht achtsamer und demütiger sind. Das würde allen guttun.
Autorin und Collage: Leonie Joppi
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Schulprojektes des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Maria Hueber in Bozen in Zusammenarbeit mit NOVA entstanden. Die 23 Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse haben intensiv an den Themen „Schule“ und „Gesundheit“ gearbeitet. Jede und jeder beschäftigte sich mit einem Unterthema, das für sie oder ihn am interessantesten war. Sie sind alle ausgesprochen interessiert an aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Sie wollen Missstände aufzeigen und diese beseitigen. Sie alle sind nicht nur motiviert sich zu informieren, sondern auch, sich für eine gemeinsame bessere Zukunft zu engagieren. Themen wie Klimawandel, Rassismus, Sexismus und Gewalt an Frauen, Tierrechte lassen sie nicht kalt. Mehr zum Schulprojekt erfährst du hier.