Wir Frauen benötigen ca. 30-40 Jahre lang Menstruationsprodukte: Binden, Tampons oder auch Menstruationstassen, aber nichts von alldem können wir preisgünstig erstehen.
Wir haben es durchgerechnet: Eine Frau gibt in ihrem Leben durchschnittlich 20.000- 30.000 Euro für Menstruationsprodukte aus. Das ist viel Geld. Und nicht alle Mädchen und Frauen verfügen über so viel Geld.
Was tun, damit Bluten kein Luxus ist und Mädchen und Frauen sicher durch ihre Periode kommen? Es gibt neuerdings viele Kampagnen, die auf das Thema aufmerksam machen. Auch in Südtirol. Drei Überlegungen.
Erstens: Menstruationsprodukte sind so teuer, weil sie relativ hoch besteuert sind. Letztes Jahr waren es noch 19 Prozent, die dann auf 7 Prozent reduziert wurden. Doch bleibt die Frage, warum Frauen so viel Geld bezahlen müssen, um nicht zu „verbluten“.
Zweitens: Wir brauchen ein Umdenken! In öffentlichen Gebäuden und insbesondere in Schulen und Universitäten sollten Menstruationsprodukte gratis erhältlich sein. Frau sollte in jeder Toilette einen Behälter mit unentgeltlichen Binden und Tampons vorfinden, und jedes Mädchen und jede Frau könnte sich frei bedienen, was auch dann sehr hilfreich ist, wenn die Periode unerwartet einsetzt.
Drittens: Andere Länder machen es uns vor; Schottland ist das erste Land der Welt, das kostenlose Menstruationsprodukte zur Verfügung stellt. An schottischen Schulen und Unis war das schon vorher Alltag. Auch in Neuseeland erhalten Frauen Menstruationsprodukte gratis und in Deutschland stellte in Merseburg die 1. Hochschule Menstruationsprodukte gratis zur Verfügung. Kompliment!
Also: Mal sehen, welche Südtiroler Schule hier an erster Stelle ist? Oder der Südtiroler Landtag?
Autorinnen: Lena Spitaler, Valentina Veneri, Sara Weger und Laura Obkircher
Zeichnung: Lena Spitaler
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Schulprojektes des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Maria Hueber in Bozen in Zusammenarbeit mit NOVA entstanden. Die 23 Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse haben intensiv an den Themen „Schule“ und „Gesundheit“ gearbeitet. Jede und jeder beschäftigte sich mit einem Unterthema, das für sie oder ihn am interessantesten war. Sie sind alle ausgesprochen interessiert an aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Sie wollen Missstände aufzeigen und diese beseitigen. Sie alle sind nicht nur motiviert sich zu informieren, sondern auch, sich für eine gemeinsame bessere Zukunft zu engagieren. Themen wie Klimawandel, Rassismus, Sexismus und Gewalt an Frauen, Tierrechte lassen sie nicht kalt. Mehr zum Schulprojekt erfährst du hier.